Messechef Arne Petersen ist seit 100 Tagen im Amt.
„Die Zeit ist mir viel kürzer vorgekommen – das ist ein Zeichen dafür, dass sie sehr intensiv war“, sagt Arne Petersen, seit Anfang dieses Jahres neuer Chef der Messe Husum. Er habe bereits „viele spannende Menschen aus der Geschäftswelt, von Vereinen und Verbänden“ kennengelernt und sei stets extrem freundlich und interessiert aufgenommen worden. „Das zeigt aber auch, dass an den neuen Messechef hohe Erwartungen gestellt werden“, betont er. Gleichwohl sei die Bereitschaft da, gemeinsam an einem Strick zu ziehen. Ein Novum sei, dass die „Ministerebene“ mit großem Interesse eingestiegen sei. Besonders Ministerpräsident Daniel Günther sei ein „sehr guter“ Gesprächspartner.
Arne Petersen möchte nach eigenen Worten nicht „ein Erbe verwalten, sondern gestalten“. Zunächst habe es gegolten „zuzuhören, anzugucken und zu analysieren sowie manche Organisationsstrukturen im Hause anzupassen“. Jetzt aber müsse darüber nachgedacht werden, was „in Zukunft zu stemmen“ sei und was in den vorhandenen Kompetenzfeldern abgebildet werden könne. Insgesamt seien vier Kompetenzfelder vorhanden: Da sei zunächst das große Feld der „Erneuerbaren Energien“, das sich aufteile in „Husum Wind“ und „New Energy“, bereits seit langem hervorragend platziert, aber: „Da ist noch Futter für mehr Veranstaltungen.“ Die zweite Säule sei „Hotellerie, Gastronomie und Tourismus, extrem gut aufgestellt mit der „Nordgastro“ – ein perfektes Format, das relevant sei für die Region und darüber hinaus. Als drittes Kompetenzfeld seien Verbrauchermessen und -veranstaltungen zu nennen: Im Fachjargon werden sie „b2C – Business to Consumer“ genannt. Last but not least seien die verschiedenen Husumer Stadtfeste ein weiterer Aspekt.
„Wir haben viel vor im nächsten Jahr“, so Petersen und führt sogleich eine Messe mit den Themen „Wasser-, Freizeit- und Outdoorsport“ an, die nach heutigem Stand Anfang April 2019 stattfinden soll. Mit entsprechender Tatkraft soll das Format „Küsten- und Hochwasserschutz“ wiederbelebt werden: „Das ist ein Thema, das in unserer Region eine große Rolle spielt.“ Es soll weniger eine Messe als ein Kongress werden und Ende Oktober bis Anfang November 2019 stattfinden – „eine Riesenchance, da alle Player an einem Tisch versammelt werden können.“ Auch eine Veranstaltung, die den Tourismus in den Fokus rückt, soll im zweiten Halbjahr 2019 aus der Taufe gehoben werden. Petersen ist der festen Überzeugung, dass noch mehr als „nur“ drei Formate „drin“ sind, und ab dem Jahre 2020, so lautet der ehrgeizige Plan, sollen möglichst jedes Jahr zwei neue Formate dazu kommen. „Unser Portfolio soll wachsen und Flops sind wir bereit hinzunehmen.“
Gefeilt wird auch an den erfolgreichen Veranstaltungen: Zwar stehe die „Husum Wind“ heute viel besser da als vor zwei Jahren zum gleichen Zeitpunkt, und das, obwohl die nächste Messe erst im September 2019 stattfinden wird. Die „New Energy“ soll noch offensichtlicher in zwei Teile getrennt werden: In einen fachlichen Teil und einen „b2C“-Teil, populär und nah am Endverbraucher dran. Auch die „Nordgastro“ soll abwechslungsreicher gestaltet werden: So kann sich Petersen noch mehr „Leben“ im Angebot vorstellen, beispielsweise mit einer Zusammenkunft verschiedener Köche. Eislauf-Fans werden sich darauf einstellen müssen, dass in diesem Winter die „Eiszeit“ buchstäblich „auf Eis“ gelegt wird: Sie habe augenscheinlich bei vielen Menschen, insbesondere für Firmenfeiern, an Attraktivität verloren. Gleichwohl überlege sich das Team trotzdem schöne Angebote, die die „trübe Jahreszeit“ fröhlich und bunt werden lassen, bis die nächste Eiszeit im übernächsten jahr wieder stattfindet.
Petersen, der mittlerweile das Golf- und das Klavierspielen angefangen und seine persönliche Rennradsaison eröffnet hat, freut sich, ein dynamisches Messe-Team vorgefunden zu haben, das für die Sache brennt, sich mitreißen lässt und gemeinsam neue Ideen in die Tat umsetzt. „Ich habe meine Entscheidung, nach Husum zu gehen, nicht bereut. Ich glaube, in der Messe Husum ein Kleinod in der deutschen Messelandschaft mit Start up-Charakter gefunden zu haben. Sie birgt noch ein großes Entwicklungspotenzial in sich und ist in bestimmten Aspekten wendiger und dynamischer als manches große Messeunternehmen.“ Kurzum: „Es ist ein Riesenglück, internationale und europäische Leitmessen mit großer medialer Aufmerksamkeit in Husum zu haben. Sie sind eine Chance für die gesamte Region.“
Quelle: Sonja Wenzel, Friesenanzeiger