Der März wartet an milden Tagen mit einer Farbsymphonie auf: Neben Märzenbechern, den letzten Schneeglöckchen und knallgelben Winterlingen öffnen sich an freundlichen Tagen die zarten Blüten der Krokusse. Sie sind nicht nur für Menschen eine Augenweide, sondern jenen Insekten, die früh im Jahr unterwegs sind, eine willkommene Nahrungsquelle. Krokusse sind seit vielen Jahrhunderten beliebte Zierpflanzen in Gärten und Parks und bieten eine große Farbvielfalt von weiß über hellgelb bis dunkelviolett. Es gibt sie sogar mehrfarbig gestreift. Ihr Vorkommen erstreckt sich über ganz Europa, Nordafrika, Kleinasien bis hinein nach Westchina. Ihre Knollen überdauern den Sommer „schlafend“ in der Erde. Erst wenn ihre schmalen grünen Blätter im Sommer verwelkt sind und sie gewissermaßen die Kraft aus den Blättern in die Knolle zurückgeholt haben, können letztere entfernt werden. Dies sollte besonders dann beachtet werden, wenn die Pflanzen in Rasenflächen stehen. Das Abmähen der Blätter in noch grünem Zustand führt dazu, dass die Knollen keine lange Lebensdauer haben. Krokusse gehören zur Familie der Irisgewächse. Als „wild“ wachsende Krokusse gibt es in unseren Breiten nur den „Weißen Krokus“, der im Alpenvorland und vom Allgäu bis zu den Berchtesgadener Alpen wächst. Vermutet wird, dass auch diese Art mit den Menschen weit vor unserer Zeitrechnung angesiedelt wurde. Die Knollen der Frühlingskrokusse setzt man am besten im September oder Oktober in den Garten. Sie sind in jedem Gartenmarkt erhältlich. Auch auf dem Balkon oder auf Terrassen machen sie sich in Kübeln und Töpfen gut.
Safran für „schön geele“ Speisen
In Spanien, Südfrankreich, im Iran, in Afghanistan, Griechenland und Marokko wird ein Herbstkrokus angebaut, aus dem der kostbare Safran in reiner Handarbeit gewonnen wird. Für ein Kilo Safran – das sind die Staubblätter dieser Krokusart – müssen etwa 150.000 bis 200.000 Blüten aus einer Anbaufläche von rund 10.000 Quadratmetern geerntet werden. Der Krokus blüht nur einmal im Jahr für wenige Wochen und ein Pflücker schafft durchschnittlich nur 60 bis 80 Gramm Blüten pro Tag zu ernten. Das alles bewirkt, dass Safran zu den teuersten Gewürzen der Welt gehört. Sein Aroma ist eine Mischung aus süß, bitterlich und scharf, was beim Würzen eher nicht zum tragen kommt, denn er wird in nur in kleinsten Mengen verwendet. Wenige Krümchen von Safran bewirken aber schon eine intensive Gelbfärbung von Speisen: Interessant und appetitlich wird Reis mit Safran – bekannt ist die spanische Paella, die mit dem Gewürz gelb eingefärbt wird. Fischsaucen oder auch Rührkuchen gewinnen mit ein wenig Safran.
Krokusblüte rund um das Schloss vor Husum
Als „Wunder des Nordens“ wird vielerorts die Krokusblüte im Husumer Schlosspark bezeichnet. Dann entrollen rund vier Millionen des „crocus neglectus“ einen hellvioletten Blütenteppich, der jedes Jahr viele Touristen anzieht. Wie sie dort hingekommen sind, ist nicht ganz sicher. Ursprünglich ist diese „wilde“ Krokusart in der Toskana und in Ligurien (Italien) beheimatet. Eine Theorie besagt, dass die dänischen Herzöge im 17. Jahrhundert diese zarten Pflanzen ihren Frauen mitbrachten. Die Herzoginnen Augusta und Marie-Elisabeth, die Bewohnerinnen des Husumer Schlosses, hatten „grüne Daumen“ und sorgten als begnadete Gärtnerinnen für die Vermehrung der Krokusse – denn diese waren eine große Kostbarkeit, die sonst niemand zu jener Zeit in seinem Garten hatte.
Krokusblütenfest
Doch was wäre Husum ohne das alljährlich stattfindende Krokusblütenfest? In diesem Jahr lädt das Spektakel die ganze Stadt und das Umland am 24. und 25. März dazu ein, den Vorfrühling zu feiern. Am Samstag um 11:00 Uhr wird auf der Treppe des Alten Rathauses am Marktplatz die neue „Hoheit“ ins Amt eingeführt. Ein Novum ist, dass die Werbegemeinschaft und die Husumer Nachrichten eine Krokusblütenkönigin oder einen Krokusblütenkönig suchen. Die Bewerber-/innen sollte aus der Region stammen, mindestens 18 Jahre alt sein und Lust und Zeit haben, um Husum und die Krokusse zu vertreten und sich begeistert für die Stadt zeigen. „Husum zu repräsentieren ist eine großartige Aufgabe und wir freuen uns auf männliche oder weibliche Bewerbungen. Selbstverständlich haben Frauen und Männer die gleiche Chance der Krokusblüten Star für Husum zu werden,“ so Peter Cohrs.. Neben einem bunten Programm – wie Stadtführungen oder Rundgänge mit dem Nachtwächter – findet am Schloss ein Kunsthandwerkermarkt statt. Auf dem Markt lädt einen Blumenmarkt zum Schauen, Staunen und Kaufen ein. Natürlich werden dort auch Krokusse angeboten. Der anschließende Sonntag (25.) ist verkaufsoffen. Viele Geschäfte in der Stadt laden zum Bummeln ein von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr.
Die Bewerbung kann auf der Internetseite www.krokusqueen-or-king.de hochgeladen werden oder per Mail an info@husumer-werbegemeinschaft.de geschickt werden. Bewerbungsstop ist der 7. März. Neben der Angabe von Name, Alter, Anschrift und Handy-Nummer sollte die Bewerber-/innen in einigen Sätzen sagen, warum sie König/in werden möchten und was sie an Husum besonders schön finden. Ganz wichtig ist ein Foto in ausreichender Größe (mindestens ein MB). Hierzu findet am 3. März von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr im NCC ein Shooting statt, wo die Bewerber-/innen direkt das passende Foto kostenlos machen lassen können.
Text: S. Wenzel, Friesenanzeiger