Verödete Fußgängerzonen mit leerstehenden Läden und geschlossenen Restaurants kann niemand wollen. Mit der Initiative „Das Leben gehört ins Zentrum“ fordert ein breites Bündnis großer Einzelhändler die Wiedereröffnung der Geschäfte zum 8. März. Um deutlich zu machen, welche Flächen in den Innenstädten bei einem andauernden Lockdown von Schließung bedroht sind, lassen viele Händler ihre Schaufenster ab dem 27.02.2021 in rotem Licht erstrahlen.
„Die Schließung der Geschäfte kostet alleine in Schleswig Holstein über 150 Mio € die Woche an entgangenen Umsätzen, hauptsächlich im Handel und in der Gastronomie. Die Rücklagen der betroffenen Firmen sind weitgehend aufgebraucht. An unserem Unternehmen in Husum hängen über 350 Arbeitsplätze. Für die Sicherheit unserer Firma und unserer Mitarbeiter brauchen wir die Perspektive für die Widereröffnung unserer Geschäfte“, so Peter Cohrs, Geschäftsführer und Inhaber von CJ Schmidt.
Das Bündnis der großen Einzelhändler, darunter auch Thalia, Breuninger, Deichmann, S.Oliver, Ernsting’s family, CJ Schmidt und andere, fordert ein Ende der andauernden Lockdown-Politik und erwartet ein Konzept, wie Leben mit Corona möglich ist, z.B. durch massenhafte Schnelltest, digitale Lösungen, schnelles Impfen und Anerkennung der erfolgreichen Hygienekonzepte. Dazu zählen: Zugänge zu den Filialen regulieren, Reinigen und Desinfizieren, Abstand einhalten, Übertragungswege eindämmen, Mitarbeiter organisieren, Bewusstsein stärken und Umsetzung sichern.
Bereits nach dem ersten Lockdown hatte der Einzelhandel unter Beweis gestellt, dass die flächendeckenden Maßnahmen zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern wirksam sind, was auch Zahlen des Robert Koch Institut (RKI) bestätigen. Die vom RKI veröffentlichte Einschätzung des allgemeinen Infektionsrisikos bestätigt dem Einzelhandel ein niedriges Infektionsrisiko sowie grundsätzlich einen niedrigen Anteil am Infektionsgeschehen.
Mit der Lichtaktion „Die Stadt lebt“ will der Einzelhandel deutlich machen, dass große Teile von Deutschlands Innenstädten akut bedroht sind. Deshalb schalten die Händler von Samstag bis Dienstag (27. Februar bis 2. März) abends die Schaufensterbeleuchtung aus und ersetzen sie durch rotes Licht – damit die Ministerpräsidentenkonferenz das Schicksal der Innenstädte deutlich vor Augen hat.
„Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben. Es gilt jetzt eine Balance zwischen dem Gesundheitsschutz und den wirtschaftlichen Aktivitäten zu finden“, sagt Peter Cohrs. „Die Innenstadt ist ein sensibles System aus Einzelhandel, Gastronomie und Kultur. Das Leben gehört zurück in die Stadt“.